Mir geht es im Moment nicht gut und daher wird dieser Blogpost wohl sehr kurz und knapp. Es ist mir aber wichtig etwas zu dem Thema zu schreiben.

Seit Jahren tauchen, bevorzugt aus Richtung USA, fast wöchentlich neue Ideen, Theorien und „wissenschaftliche“ Studien auf wer oder was nun an Autismus „schuld“ ist. Das fängt mit der MMR Impfung an, geht über Ernährungsfaktoren wie Gluten- oder eine Eiweißunverträglichkeit und hört bei Umweltfaktoren wie das Leben an belebten Straßen auf. Kurz gesagt: Wenn man danach geht müssten wohl mittlerweile 95% der Weltbevölkerung (keine wissenschaftlich belegte Zahl!) mindestens einem Risikofaktor für Autismus ausgesetzt sein. Da stellt sich dann die Frage: Warum ist die Mehrheit der neu geborenen Kinder nicht schon autistisch?

Dass ich mit dieser Suche nach „Schuldigen“ nicht viel anfangen kann habe ich hier im Blog schon beschrieben. Genauso fremd ist mir die Folge dieser Suche: Die Heilungsversuche.

Und hier wird es unbeschreiblich. Für jede Ursache gibt es, wie sollte es anders sein, natürlich auch eine Lösung. Gegen Impfschäden „hilft“ nicht zu impfen. Gegen Allergien „helfen“ Diäten. Gegen zu viel Straßenverkehr hilft umziehen in die Arktis.

Und was hilft gegen böse Bakterien die Autismus verursachen? Na, jemand eine Idee? Nein? Herzlichen Glückwunsch: Sie haben noch einen gesunden Menschenverstand.

Alle anderen haben eine Lösung gefunden: Bleichmittel töten Bakterien ab. Bakterien sind im Darm. Was macht man also neuerdings? Richtig: Man verpasst autistischen Kindern Einläufe mit verdünnten industriellen Bleichmitteln. Und weil der Darm zwei Enden hat: Von oben wird das auch eingeflösst.

http://scienceblogs.com/insolence/2012/05/25/selling-bleach-as-a-cure-for-autism/

Wie verzweifelt müssen Eltern sein?

Oder anders gefragt: Wer muss hier dringend behandelt und geheilt werden?