Dies ist ein Gastbeitrag!
Es ist ein Brief einer Mutter an Autisten, den ich an dieser Stelle gerne veröffentliche.
Ihr lieben in der Öffentlichkeit stehenden, erwachsenen Autisten,
diesen Brief zu schreiben, ist mir schon länger ein Bedürfnis; ihn jetzt tatsächlich zu verfassen, wird mir, je mehr ich in die öffentliche Diskussion schaue, zur Notwendigkeit. Ihr erfahrt für alles, was ihr sagt oder nicht sagt, tut oder nicht tut, ständigen, allseitigen und andauernden Gegenwind. Dieser Brief soll euch Rückenwind sein.
Ihr wollt mit dem, was ihr tut, andere an eurem Leben teilhaben lassen, die Akzeptanz verbessern, Aufklärung betreiben, Inklusion voranbringen, Unrecht überwinden, Vorurteilen entgegenwirken, besserere Umstände für Betroffene schaffen. All das tut ihr. Ihr tut, ganz nebenbei, aber noch etwas: Ihr helft UNS. Wir, das sind Eltern von autistischen Kindern.
Ihr helft uns, das für uns oftmals unverständliche Verhalten unserer Kinder besser zu verstehen, indem ihr es in für uns verständliche Worte übersetzt.
Ihr helft uns, besser in die Welt unserer Kinder eintauchen zu können und zu verstehen, was mit unseren Kindern los ist, indem ihr nicht müde werdet, diese Welt zu erklären.
Ihr helft uns, uns in unserem Blick auf unsere Kinder weg von der Defizithin zur Ressourcenorientierung zu bewegen.
Ihr helft uns, die Bedürfnisse unserer Kinder besser erkennen zu können.
Ihr helft uns, uns in schwierigen Situationen für unsere Kinder stark machen zu können.
Ihr helft uns, das Verhalten unserer Kinder anderen Menschen erklären zu können und für sie für Akzeptanz zu kämpfen, indem wir auf wirkliche Experten, auf euch, verweisen können.
Ihr helft uns, uns gegenüber selbsternannten Experten für unsere Kinder und deren Bedürfnisse einzusetzen.
Ihr helft uns, unzählige Overloads, Meltdowns und Shutdowns unserer Kinder zu vermeiden, die ohne euch und eure Aufklärungsarbeit unvermeidbar gewesen wären.
Ihr helft uns, unseren Kindern in den auftretenden Overloads, Meltdowns und Shutdowns beistehen zu können, indem ihr uns Handlungsmöglichkeiten aufzeigt.
Ihr helft uns, uns weniger Sorgen um die Zukunft unserer Kinder zu machen, indem ihr großartige Vorbilder darin seid, wie ein Leben mit Autismus aussehen kann.
Mit jedem Buch, jeder Reportage, jedem Interview, jedem Artikel, jedem Blogeintrag, jeder Zeichnung und jedem Gespräch helft ihr uns, unseren Kindern bessere Eltern zu sein.
IHR seid nicht nur die Ally unserer Kinder, ganz nebenbei seid ihr auch noch UNSERE Ally!
DANKE!
Danke von einer autistischen Bloggerin!
Herzlichen Dank für deinen Brief, Ally.
Danke für diese Worte, liebe unbekannte Mutter. Ich möchte mich ihnen komplett anschließen. Auch von mir ein großes Danke.
Vielen Dank. Bin selbst Autistin und Mutter von 2 Jungs und einem Mädchen, alle drei betroffen. Wenn ich zurückdenke an viele Diskussionen mit Verwandten, Bekannten und leider auch manchmal mit meinem Mann, alle nach dem Motto „die sollen sich halt endlich mal normal benehmen, schließlich sind sie in der Minderheit“ – dann macht mich der Text traurig, aber auch sehr froh, daß es auch anders geht!
Hat dies auf Freiheit, Familie und Recht rebloggt und kommentierte:
Autisten werden aus Dummheit und Unkenntnis als krank und gefährlich bezeichnet, dabei sind sie genau so wie andere Menschen. Sie denken und fühlen nur anders als andere Menschen.
Hat dies auf sinnesstille rebloggt und kommentierte:
Vielen herzlichen Dank für diese Worte! Auch ich kann mich dem nur anschließen!
Ich möchte noch ergänzen: Durch diese Aufklärungsarbeit nimmt der Satz „Wir sind Fachleute in eigener Sache“ Formen an. Für mich sind diese Rückmeldungen wichtigste Grundlagen, neue Projekte zu entwickeln (nicht nur Bücher ;-)).
So haben wir mittlerweile ein Projekt entwickelt, das individuelle Unterstützung bei der Arbeitsfindung und Arbeitsdurchführung (Jobcoaching) ermöglicht – sehr ähnlich wie Auticon und Specialisterne, nur das wir schon über 10 Jahre in diesem Reha-Bereich tätig sind. Die Einarbeitung der Kollegen und der „Spirit“ der dahinter steht, die Grundeinstellung zur inhaltlichen Arbeit, fusst auf den Berichten und Erfahrungen von Autisten. Z.B. heisst das auch, dass eben nicht alle Autisten in den IT-Bereich möchten! Wir haben viel mehr GaLa-Leute, Lackierer, Büromenschen und Logistiker, um nur wenige Beispiele zu nennen.
Insofern: Dringend weitermachen, nur so kann sich langfristig etwas ändern. So kann über die Medien ein neues Bild von Autisten entstehen und nur so ändern sich Zuwendungsrichtlinien von Stiftungen etc. Das dauert alles lange, aber die Zeit muss man mitbringen.
Danke.
Es ist schön, wenn manche Eltern das wirklich zu schätzen wissen. Ich hoffe, dass mit der Zeit immer mehr werden 🙂
Dem Dank dieser Mutter schließe ich mich von Herzen an!
Ich hätte in den knapp 6 Jahren nach Diagnosestellung nicht durchgehalten, schon gar nicht gegen die „Schubladen“-Denker, wenn ihr autistischen Blogger / Schreiber / Erklärer nicht aufgeklärt hättet und mir dadurch „den Rücken gestärkt“ habt!!
Hat dies auf Sunnys Space rebloggt und kommentierte:
Ich schließe mich dem Dank an alle erwachsenen Autisten, die immer wieder aufklären, informieren und Tipps geben anschließen.
Auch ich schließe mich komplett an und sage ebenfalls danke!
Danke, das macht auch mir als autistischer Bloggerin Mut, weiterzumachen :). Ich habe mich vor zwei Jahren auch erst durch Lesen der Blogs von Autisten erkannt. Es wäre schon, wenn alle Eltern autistischer Kinder sich so informieren würden wie du. Da muss man als Elternteil aber erstmal drauf gekommen (gestoßen werden) sein, dass das Kind autistisch ist. Der Beitrag wird bei uns auf https://klarnetaut.wordpress.com/ rebloggt :).
Hat dies auf Blogger ASpekte rebloggt und kommentierte:
Brief einer Mutter an erwachsene Autisten in der Öffentlichkeit <3.
Auch ich möchte euch meinen Dank aussprechen und dieser Mutter beipflichten. Bei uns mit mehreren Autisten kann ich nur sagen das jeden Tag durch die Innenansicht von euch älteren Autisten geholfen wird. Der Blick hat sich dadurch verändert.
Verstehen, steht natürlich an erster Stelle! Ich lasse mich ganz ein um dann einen Weg zu finden.
Aber es gibt da noch was wo mir die Erklärungen sehr helfen.
Im Kampf , ja im Kampf Hilfen zu bekommen . Wie klein oder groß ein Problem sein mag , als Mutter wünsche ich mir ein Miteinander .Ich wünsche mir aus tiefstem Herzen das es einfacher, selbstverständlicher wird.
DANKE.
Dem Dank dieser Mutter schließe ich mich gerne an und kann jedes Wort von ihr bestätigen/bejahen. Mit diesen Einträgen, gebt ihr uns Eltern Einsichten in euer Leben die so ungemein wertvoll sind und die nur ihr vermitteln könnt. Es sind ja ganz persönliche Gedanken und/oder Erlebnisse von euch, die ihr mit und teilt. Dass wir daran teilhaben und lernen dürfen, von Herzen meinen großen Dank!!!!!!!
Danke von einer, die bloggt mit Diagnose und Mutter eines Autisten ist.
Hat dies auf My Life With Myasthenia Gravis rebloggt und kommentierte:
Einfach großartig dieser Brief! In meinemKopf sind die gleichen Gedanken. Danke für diesen Brief. Danke!
Habe rebloggt und bedanke mich sehr bei der Mutti, die diesen Brief schrieb. Bin Mutter und Ehefrau eines Asperger Autisten.
ohhh wie schön. Wie großartig von ihr das nicht nur zu erkennen und anzuerkennen, sondern auch so offen zu legen.
Wie ich jeden großartig finde, der sich mit auf unsere Seite stellt, als Nichtautist riskiert den selben Wind zu spüren, dem wir ausgesetzt sind. Und ich liebe diese NTs so sehr, die das tun. Das ist die Brücke und die Schnittstelle die wir alle brauchen, um uns Gehör zu verschaffen bei denen, die nicht zuhören wollen oder können.
Großartiger Brief. Einfach schön- Balsam für die Seele. DANKE. <3
Ich danke euch allen für eure tollen Kommentare zum Text! Das berührt mich wirklich sehr.
Danke, dass dieser Brief geschrieben und veröffentlicht wurde. Ich schließe mich in vielen Punkten an. Ich arbeite im heilpädagogischen Bereich (als Dozentin in der Ausbildung und in der Begleitung von Menschen mit „hohem Unterstützungsbedarf“) und hoffe mit meinen Aussagen nicht zu stark zu polarisieren: Blogs, Texte, Reportagen, Vorträge und Gespräche mit erwachsenen Autisten haben mir eine andere Sicht auf den Autismus ermöglicht, mich manchmal aufgeheitert, mir manchmal Mut gemacht und vor allem mir dabei geholfen, schwierige Situationen im Nachhinein besser zu verstehen und Gründe für mein „Unbehagen“ beim Lesen mancher Fachbücher über Autismus etwas „erfassbarer“ zu machen… . Ich versuche das, soweit es mir möglich ist, in der Ausbildung auch weiter zu geben.
Ich kann mich etlichen meiner Vorredner auch nur anschließen. Es ist schön zu sehen, dass es auch Menschen gibt, die von erwachsenen Autisten lernen wollen. Und es ist einfach schön, zu wissen, dass man anderen helfen kann.
auch von mir ein herzliches Danke und eine kräftige Brise Rückenwind für Euch.
Ich bin erschüttert, wie sehr man Euch in der Ausübung Eures Rechts auf Selbstvertretung behindert (und das im Jahr 7 nach Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention).
Mein erwachsener Sohn ist Kannerautist. Ich freue mich, dass Ihr unabhängige Aufklärung über Autismus voran bringt und Euch stark macht für die Rechte autistischer Menschen.
Das ist wirklich bitter nötig.
Und es kommt Allen zu Gute unabhängig von Alter oder Spektrum. Es ist wirksame Unterstützung, um das gegenseitige Verständnis in allen Lebensbereichen zu fördern.
Ich empfinde die Interessen meines Sohnes und meine als seine Angehörige durch Eure unermüdliche Aufklärungsarbeit und Euer kompromissloses Einstehen dafür, dass die Menschenrechte für Alle gelten, sehr gut vertreten. Vielen, vielen Dank!
Danke für diese Rückmeldung. Denn obwohl es vielleicht nicht so aussieht, kostet es viele Autisten und Autistinnen enorm viel Kraft und Überwindungen sich in der Öfentlichkeit zu zeigen, sich darzustellen und über sich zu reden. Viele von uns machen diesen Schritt jedoch, um aufzuklären und um zu verhindern, dass durch Unwissenheit, Schaden angerichtet wird, der relativ leicht verhindert hätte werden können, Es kann so einfach sein, wenn ein jeder /eine jede Bereitschaft zeigt, sich auf das Anderssein eines anderen Menschen einzulassen und sich bemüht, sein/ ihr Gegenüber zu verstehen.
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